„Zuweilen sind politische Entscheidungen nur von kurzer Dauer“, so der Fraktionsvorsitzende Bürgerbewegung Bergwinkel Hans Konrad Neuroth. Man kann hinsichtlich des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung in der jüngsten Sitzung am vergangenen Montag zum Thema Bahntrasse davon reden, dass die Halbwertszeit dieses Beschlusses wenige Tage gedauert hat. Tatsache ist, dass nunmehr seit dem 15. Juni 2018 feststeht, dass die Verantwortlichen der Bahn unter großem Applaus des grünen Ministers Tarek Al-Wasir sich für die Variante IV durch das Kinzigtal für die Neubaustrecke entschieden haben. Der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Brandt hatte sich hierfür ebenfalls stark gemacht, da sich Schlüchtern bekanntermaßen nicht mehr in seinem Bundestagswahlkreis befindet.
Diese Entscheidung ist für Teile von Schlüchtern die schlechteste Variante, die man sich ausdenken konnte, so der Sprecher weiter.
So werden der Stadtteil Niederzell und große Teile der Innenstadt tangiert.
Neuroth wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass gerade diese Bereiche durch die derzeit im Bau befindlichen Windkraftmonster ohnehin schon erhebliche Beeinträchtigungen hinnehmen müssen.
Insoweit wäre es sinnvoller gewesen, mit der Beschlussfassung im Stadtparlament abzuwarten, bis die Bahn tatsächlich abschließend entschieden hat, so der Sprecher weiter.
Jetzt ist es nicht damit getan, über Kleinigkeiten wie die Einrichtung von zwei Plätzen für E- Fahrzeuge am Bahnhof zu plädieren, es auch nicht an der Zeit, über seit Jahrzehnten zugesagte Veränderung am Bahnhof wie behindertengerechtige Zugänge, Anhebung des Bahnsteiges eins, Gestaltung des Bahnhofsgebäudes, Neugestaltung der Parkplätze zu Gunsten der Pendler zu diskutieren.
Jetzt ist es nötig, den Schutz der Bevölkerung zu präferieren.Es ist nämlich natürlich davon auszugehen, dass durch die Variante IV nicht nur Landschaft , Natur , Flora und Fauna tangiert wird, sondern auch der Mensch in Mitleidenschaft gezogen wird, so der Sprecher Hans Konrad Neuroth weiter.
Dabei muss auch beachtet werden, dass durch diese neue Trasse der Variante IV im Bereich der Gemarkung Schlüchtern dann drei Eisenbahnstrecken an einem Knotenpunkt zusammentreffen.
Insoweit ist es nicht verwunderlich, dass Sprecher der Bahn in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten zähneknirschend einräumen mussten, dass die baulichen Veränderungen am Bahnhof stecken geblieben sind.
„Dies hat Methode“ die Verantwortlichen der Bahn haben seit Jahren die Wünsche der Stadt Schlüchtern ignoriert und keinerlei Forderungen anerkannt.
Es muss befürchtet werden, dass dies so weitergeht.
Hier ist es erforderlich, dass auch über die Neustrukturierung des Bahnhofes diskutiert wird; gerade angesichts der Tatsache, dass drei Trassen an einem Knoten zusammenkommen.
Dabei ist es weiter nötig, dass gerade für die Pendler aus dem Bergwinkel verträgliche Zugverbindungen in das Ballungsraum geschaffen werden, es ist schließlich erforderlich, dass ein Bahnhof auch den derzeitigen Erfordernissen entspricht! Heute ist der Schlüchterner Bahnhof ohne Toilettenanlagen, ohne Aufenthaltsmöglichkeiten für Reisende und mit einem miesen Parkplatzangebot als ein Bild des Jammers zu bezeichen! Jetzt wird bedauerlicherweise die neue Trassenführung noch dazu führen, dass von Luftkurort im Schlüchterner Bereich nicht mehr die Rede sein kann.
Tangiert sind von dieser Tasse nicht nur die Schlüchterner, sondern natürlich auch Steinauer und Bürgerinnen und Bürger aus Bad Soden – Salmünster!
„Hier ist es nötig, dass gemeinsam an einem Strang gezogen wird“ so der Sprecher zum Abschluß .